Montag, 15. Juli 2019

Rönneby

Heute läuft es anders als geplant: Total anders!
Wir starten aus unserer schönen Ankerposition und laufen auf Am-Wind-Kurs aus. Aber Yvonne schöpft immer mehr Wasser aus der Bilge. Eigentlich ist es zügiges Segeln mit Reff 2 (und etwas  Lage) schliesslich brechen wir die "Übung" ab und nehmen sicherheitshalber die Segel herunter. Jetzt 12 sm unter Motor mit Wind und Welle gegenan in den nächsten Hafen. Und das sind fast 3 Stunden. Yvonne kommt ab und zu (ziemlich bleich) aus der Kajüte mit einer Schale voll Ostseewasser, das dann in die Ostsee zurückkehrt, während ich an der Pinne versuche, möglichst wenig Erschütterungen durch das Boot laufen zu lassen, was nicht immer gelingt. Ab und zu knallt Tiny doch in die Wellen. Endlich erreichen wir die Marina bei Rönneby. Das ist jene, wo Tiny schon mal den Hintern versohlt bekommen hat. 

Aber wir brauchen einen Kran. "Ja ich kann einen kommen lassen, aber das sind 1500 SEK (150 €)" Hm. Und im Hafen nebenan, haben die keinen Kran? Die haben einen Gabelstabler. Das sollte gehen. Also fahren wir etwas zurück in den benachbarten Industriehafen.


Die Marina dort ist aber seit längerem geschlossen, wie mir ein Baggerfahrer mitteilt. Aber der gute Mann (klonischer Stotterer solange er Englisch spricht) ist ausserordentlich hilfsbereit. Er ruft mit Hilfe eines LKW-Fahrers (die beiden sorgen zusammen dafür, dass eine Rinne ausgebaggert wird) dann doch einen Autokran. Kommt in 1 h.

Stimmt, nach 1 Stunde kommt ein Ungetüm von Autokran, der Tiny schliesslich in die Höhe hebt. Ein Blick auf den Kiel zeigt einen Riss, durch den das Wasser ins innere sickert. Eine Spätfolge unserer Havarie in Köln. Dort hatte die Trosse offenbar die GFK-Schutzhaut ziemlich weitgehend durchgescheuert. Und nun war sie gerissen....
Also, schnell flicken geht nicht. Der Baggerführer organisiert ein Gestell, auf das wir Tiny absetzen können, das aber nicht so recht passen will, sodass mit einigen weiteren, von ihm organisierten Balken und Paletten doch noch ein Trockendock zustande kommt. Wir sind dem Mann wirklich danbkbar!
Nun geht es an die Reparatur: Wir harzen drei Glasmatten unter den Rumpf und verpassen Tiny so ein Pflaster mit (halber) Bauchbinde, in der Hoffnung, dass diese Konstruktion die Spannungen, die vom Mast in den Rumpf geleitet werden, aufgefangen werden. Wir werden sehen....
Morgen früh soll Autokranfahrer (100€/h) Tiny wieder ins Wasser setzen. Dann kommt die Stunde der Wahrheit...

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