Samstag, 13. Juli 2019

Kristanopel

Sauwetter - sieht aber hier ganz harmlos aus....
Mit schönem Segelwind ging es einige Stunden dem Ziel entgegen, aber dann entpuppte sich der im Wetterbericht eine Tropfen als Gewitter mit mehreren Platzregen,die zwar auf dem Wasser schön aussahen, aber zum Segeln doch so beschwerlich waren, dass wir kurzfristig unser Ziel auf den nächsten Hafen änderten, das waren dann aber auch noch 2 h Segeln.
Laborantin am Werk
Auch diesen Hafen erkannten wir erst wieder, als wir drin lagen - tatsächlich an der gleichen Stelle wie vor einem Jahr.
Beim ruhigen Abendspaziergang
Dann geht es ans Fllicken: In die vordere Bilge rinnt am Mastfuss etwas Wasser. Wir Probkeren es mit Epoxy und Baumwollfiller, ein Rinnsal bleibt, dann mit Leekhero, was auch nicht so richtig überzeugt....

Freitag, 12. Juli 2019

Mörbylonga

YH: Am Ende des Tages eine Novität! Wir konnten unseren Hafenplatz zuhinterst im Becken kontrolliert durch ein funktionstüchtiges Echolot ansteuern. Welch neues Gefühl, Sicherheit über die Tiefe zu haben und nicht immer nur banges Hoffen. AH ist nämlich nach Rücksprache mit dem Echolot-Support auf die entscheidenden Idee gekommen: Unser eingebautes Echolot wird durch den zu nahen Kiel gestört. Andreas hat also den Ersatzsensor hinten am Ruder befestigt und siehe da: nun haben wir dauerhaft korrekte Tiefenangaben. Welch neues Schiffsreisegefühl.

Zum Tagesverlauf: heute, wir sind um 8:00 Uhr los und um 18:00 Uhr angekommen. So fand ich - ebenfalls zum ersten Mal - meine ursprünglichen Vorstellungen vom Schiffsreisen erfüllt: Es tuckert ein Motörchen und ich kann mich ungeniert und ausgiebig in meine Lektüre vertiefen. Begeistert lese ich Rudi Binds Journalroman. Entzückend lyrische Texte neben witzigen Anekdoten. Tiefsinnige Gedanken neben Alltagskomik. Sehr empfehlenswert. Rudi - Du bist ein Dichter.

Dies Jahr haben wir den Autopiloten entdeckt. Der Kurs wird strichgenau gehalten, die Tonnen erscheinen und passieren das Schiff in gutem Abstand. Wir sind Teilnehmer unserer eigenen Reise: Ab und zu Ausschau halten, ob alles stimmt, ansonsten läuft alles von selbst.

Der Kalmarsund hat sich dies Jahr bei Flaute völlig zahm gezeigt. Das war letztes Jahr anders.

Zum Ende des Tages gab es noch ein gutes währschaftes Essen in unserem "Stammlokal".





Donnerstag, 11. Juli 2019

Sandvik

2014

YH: Der Tag beginnt gemächlich, es ist wärmer geworden. Die Wäsche vom Vortag trocknet erstaunlich rasch. Wir schlendern auch zum Coop, der nur wenige Meter hinter dem Hafen liegt. Wir haben gestern festgestellt, dass wir auf unserer Tandemtour auch hier vorbei gekommen sind. Witzig, das episodische Gedächtnis: tausende von Orten haben wir im Kopf abgelegt, wenn dann eine Wiederholung kommt, merkt man das grad. Oft jedenfalls. Wir hier ganz sicher.

Wäsche trocknet

Dann ging es ruhig auf Fahrt, wir konnten bei leichten Winden auch die Segel setzen und haben vom Festland zur Insel Öland übergesetzt. Nur ganz wenige Schiffe sind uns verkommen, es war zauberhaft still. Da wir viel Tuch oben hatten und ich Krängung nicht mag, habe ich am äussersten Rand mein Schlafplätzchen eingerichtet und habe süss geschlummert.

Segeln ermüdet...


In Sandviken angekommen legten wir wieder katholisch an. Das geht mitlerweile ganz gut und es hat wirklich Vorteile: Bugspriet kann draussen bleiben und das Aussteigen ist einfacher.

Unser Tischchen
















Mittwoch, 10. Juli 2019

Figeholm


Eine stille Ankernacht mit herrlichen Dämmerungsfarben. Wir liegen in aller Ruhe mit dem Bug zum Felsen und Heckanker. 

Morgens geht es erst unter Motor, dann, weil (zunächst ) wenig Wind, mit Genacker los. Der Wind frischt wie üblich auf, kommt aber weiterhin von hinten, sodass wir ein Dickschiff nach dem anderen überholen. Es geht in rauschender Fahrt dahin. 

Blick vom Restaurant auf Yvonne und Tiny



Schärenslalom

Mittags kehren wir in Idö ein, einem netten, nicht einmal teuren Restaurant. auf der kleinen Insel Idö. Danach gibt es noch einen Power-Nap auf unseren Kojen und dann geht es weiter Richtung Süden. Aber Wertterbericht-gemäss schläft der Wind gegen 14:00 Uhr ein und wir müssen motoren.

Plötzlich solche Hinkelsteie im Weg
So geht das die restlichen 24 sm. (Immerhin 11 sm unter Segel).

Gegen Ende kommt noch ein Schären-Slalom. Das ist nach soviel Meilen eine ziemliche Konzentrationsaufgabe, die Tonnen immer auf der richtigen Seite zu passieren.



Abends finden wir noch einen der letzten Liegeplätze in Fiegeholm und holen uns dann von "Dolce Vita" je eine Pizza, die wir auf Tiny geniessen und entdecken, dass wir hier auf unserer Tandemtour auch schon gewesen sind,


 







Dienstag, 9. Juli 2019

Kalvö


YH: Noch immer bläst ein kräftiger Nordwind. Wie wir gestern beim Steggeplauder von einem Hamburger erfahren haben, sollte man dies ausnutzen, möglichst viel "Downhill" fahren um Meilen zu machen. Der Wind könne auch ganz anders sein. 


Also legen wir um acht ab und nehmen Kurs Süd. Die Logge zeigt gute Fortschritte, wir reiten in einem für Tiny sehr flotten Tempo dahin. Mehrmals müssen wir halsen, das gelingt heute ohne Komplikationen.


Um fünf Uhr ist die zuvor ausgesuchte Ankerbucht nach 41 sm (rund 76 km) erreicht. Andreas will plötzlich nicht mehr, die Einfahrt ist ihm zu steinig. Da ergänzen wir uns gut, denn ich bin eher draufgängerisch und finde: "Jetzt haben wir dieses Buch (ein Schären-Ankerbucht-Atlas), jetzt lernen wir das und machen das auch." Glücklicherweise haben gleichzeitig mit uns versierte Schweden angelegt und es uns quasi vorgemacht. 



Nun liegen wir friedlich am Fels, einen kleinen Spaziergang über die unbewohnte Insel habe ich bereits gemacht. Die Temperaturen sind an dieser windgeschützten Stelle auch so, dass ich mal meine Odlo aus und eine leinene Sommerhose angezogen habe. 

Das Wetter soll bald besser werden, wärmer. Nur haben wir dann keinen Nordwind mehr...









Montag, 8. Juli 2019

Arkösund


Der Anker hat tatsächlich gehalten, wenn auch morgens die Anker-wache (App) geklingelt hat. 


So eng sind die Durchfahrten
Aber der Wind hat gedreht und aufgefrischt, sodass Tiny aus dem Sicherheitskreis geraten ist. Die Batterie ist allerdings völlig leer. Deshalb geht es mit Generator die ersten Meilen gen Westen. 
Im Hintergrund die
Schweizer Fahne
Der Weg verläuft ("verschwimmt") durch so manche Landenge, kaum 50 m breit. Da heisst es gut in der Mitte bleiben. Dann kommen längere Strecken über offenes Wasser. Der Wind ist gnädig und kommt raumschots (schräg von hinten). So kommen wir gut vorwärts und laufen gegen Mittag (15h) nach 31 sm in Arkösund ein. 

Yvonne kommt von der Hafernmeisterei zurück mit einem kleinen Geheimnis: "Mal sehen, ob Du es auch merkst." Als ich zu den Toiletten gehe, merke ich, was sie meint: Wir waren hier schon letzten August. Aber jetzt beginnt hier gerade die Saison und alles ist belebt. 

Für uns wurde sogar die Schweizer Fahne gehisst.




Sonntag, 7. Juli 2019

Lacka


Lacka ist eine kleine Insel 30 sm südöstlich von Utö. Hier liegen wir jetzt vor Anker in der Hoffnung, dass der bleibt, wo er liegt, und nicht auf Slip geht. Deshalb habe ich sicherheitshalber eine App



Ankerwache heruntergeladen, die klingelt, wenn Tiny sich zu weit vom Ort entfern, wo wir den Anker ausgeworfen haben. Herrliche Stille (Yvonne improvisiert auf der Ukulele) - total romantisch.



Aber heute Morgen ist es anders zugegangen: Wir haben ja über Nacht zwischen zwei Dickschiffen fast auf Grund und der Wind hat gedreht und aufgefrischt. Aus diesem Sandwich herauszukommen heisst erst einmal nachdenken und planen. Dann geht es aber so gut, dass der (sicher superreiche, trotzdem wirklich nette) eine Dickschiff-Besitzer uns ein "perfect" nachruft. (Finden wir auch.) Allerdings haben wir dann bei der Ausfahrt aus dem Hafen in dem strammen Wind doch noch eine zum Trocknen aufgehängte Unterhose geopfert. (Dafür fahren wir in dem engen Fahrwasser dann doch kein Hose-Über-Bord Manöver.)



Abendblick aus dem Kajütfenster



Dann geht es erst unter Motor und Fock, später auch mit dem Gross (ohne Motor) vor dem Wind 17 sm. gen Lacka. Zwischendurch verpasse ich eine Abfahrt, was einen kleineren Umweg zur Folge hat. Nun fahren wir über das offene Meer, auf dem noch eine Dünung steht von der durchgezogenen Front. Das bedeutet Rollen von Tiny (Berg- und Talfahrt) 
Dann der stille Abend....