Samstag, 22. Juni 2019

Huseliiharen II

Mittsommernacht

Ich bin heute blauäugig mit dem Bus nach Gävlä gefahren um einzukaufen: Alle Geschäfte sind geschlossen und die Stadt auffällig leer. Dafür ist die Busfahrerin gesprächig: Wir plaudern die ganze Fahrt über ihre 5 Kinder und zwei Männer und die vielen Berufe, die sie schon gemacht hat. Nein, aufs Wasser möchte sie nicht, da wird ihr schlecht.

Zurückgekommen gibt es hier im Häfchen ein kleines Mitsommer(nachts)fest. In einer Stunde ist bereits alles gelaufen: Tanz um den "Mai"baum und Lotterie. Aber eine freudige Stimmung!

Freitag, 21. Juni 2019

Huseliiharen I

Hier geht´s los.
Wind und Unwetter ist für Mittag angesagt. Also gehen wir vorher! Um 3:30 Uhr sollen zwei Wecker klingeln. Ich habe meinen allerdings schon 10 min. vorher abgestellt.
Um 4:00 sind wir schon ausgelaufen: 32 sm sind angesagt bis nach Gävlä.

Hier geht es links hinaus
Mit noch leerem Magen legen wir ab und essen unterwegs. Wir fahren wieder durch Gebiet, in dem Tonnen den Weg weisen. Aber man muss sie rechtzeitig finden. Diesmal gelingt es ohne Fehler. Aber dafür braucht es wirklich zwei an Bord: Einen, der dauernd nach Bojen sucht und sie mit der Karte vergleicht und einen, der das Schiff auf dem Kurs hält, der gerade angesagt ist. Aber auch hier: Ohne GPS wäre das noch eine grössere Herausforderung.

Unterwegs ohne Reff mit Lage
In Gävlä, einem Industriestätdchen, sind wir nicht willkommen. Der Gasthafen ist 5 sm entfernt, also umkehren und den anlaufen. Das Unwetter kam tatsächlich, aber einige Stunden verspätet. (Barometer war vorher in freiem Fall.)

Dafür ist es ein schöner Platz, an dem es sich auch eine Woche aushalten lässt bis Yvonne kommt.


Heute aber heisst es Abschied nehmen von Schang. Er fliegt zurück in die Schweiz um dann auf einer Berghütte (2400 m) den Hüttenwart einige Tage zu unterstützen.
Hier geht es letztlich hin....




So heisst das hier.

Das war der Grund, warum wir so geeilt sind.


Schang wird nun abreisen.

Mittwoch, 19. Juni 2019

Ängskärsklubben


Heute kommt es wieder auf genaue Navigation an. Glücklicherweise ist unsere Route an den meisten Stellen betonnt. Aber es ist gar nicht so einfach, die jeweils nächste Tonne auszumachen. Zum Glück finden wir unsere Position auch immer auf der durch GPS (Satellitennavigation) unterstützen elektronischen Karte wieder. Das ist eine grosse Hilfe, sonst wäre die Navigation viel aufwändiger. Es geht mit moderaten Winden gen Nordwesten. Erst ganz gerefft, dann schrittweise weniger bis kein Reff und schliesslich gegen Mittag wieder Reff. Wir kommen in einen "Hafen" der im Wesentlichen aus einem Anleger besteht. Den Strom gewinnen wir diesmal aus den Solarzellen, was hinreichend gut funktioniert.

Dienstag, 18. Juni 2019

Öregrund II

Diese Dame macht leider immer das gleiche Gesicht!
(Sie ist aus Wachs und steht im Dom von Upsala)
Dom von Upsala
Wegen angekündigter starker Böen legen wir einen Hafentag ein: Schang führt einen Freund in Stockholm besuchen und ich sehe mir Upsala, die alte Universitäts-stadt an.

Montag, 17. Juni 2019

Öregrund I


Heute gibt es einen windigen Tag. Der Wind fällt deutlich mehr von vorn ein, als es auf der Vorhersage angegeben wird. Wir legen gleich mit einem Reff 2 ab und segeln zunächst nur unter Gross, später auch mit Fock und wären beinahe in eine falsche Richtung gesegelt. Dieser Schärengarten hat auch Eigenschaften eines schönen Labyrinthes. 
Der Wind ist böig, was besondere Aufmerksamkeit erfordert. Aber am Ende kommen wir wohlbehalten i Häfchen von Öregrund an und werden vom Hafenteam freundlich begrüsst und an unsere Liegestelle gelotst. 

Am Abend gehen wir dann wieder einmal essen. Haben wir nach der Segelei wirklich verdient.
Wir lassen es uns also deutlich wohl sein!


Sonntag, 16. Juni 2019

Grissleholm


Gemütlich beginnen wir den Tag. In aller Ruhe motoren wir (weitgehend bei Windstille) nach Grisslehamn (10 sm). Dort wird uns von einem Bootsnachbarn das Ångström-Museum empfohlen - der habe irgend etwas gemessen. Ja, die Wellenlänge des Lichtes, ergänze ich und will dieses Museum ansehen. Offenbar haben aber die Schweden den Namen eingedeutscht: Engström. Als wir dort hin kommen, handelt es sich auch tatsächlich um einen Maler und Karrikaturisten, der dort gewohnt hat. Gelohnt hat es sich wegen der Fischsuppe, sie wirklich nahrhaft war. Schang hat sich dann des Malers erbarmt und eine Eintrittskarte für das Museum gelöst mit dem Erfolg, dass ihn die Museumswächterin gar nicht mehr loslassen wollte und ihm jedes Detail erklärt hat.


Duty-free: Flaschen bis unter die Decke
Währschafte Fischsuppe
Dann steigen wir in die Fähre nach Eckerö. Genauer wir haben einen Gutschein für die Fähre bekommen, den wir - so die Info am Ableger - vorher hätten einlösen müssen. Wir beschliessen, trotzdem zu fahren. Aber ich stelle mich beim Kartenverkauf dumm und lege erneut den Gutschein vor. Wir müssen beide unsere ID-Karte vorlegen und siehe: Es geht zum Null-Tarif.
Selfies sind nicht unser Ding!
Dann kommen vom aus dem Schiff scharenweise Schweden entgegen mit Säcken, Rollkoffern und Handwägelchen voll mit Kästen Alkohol: Das Schiff hat einen Duty-Free Shop. Und bei der Besteuerung von alkoholischen Getränken in Schweden scheint das DAS Schnäppchen zu sein.

Egal, wir sind dabei und Schang will seinen Fuss erstmalig auf finnischen Boden setzen.
Wir kommen nach ruhiger Überfahrt also in Eckerö an, können das Schiff kurz verlassen für ein Fotoshooting mit Finnischer Fahne  und müssen an Bord zurück. (Ging auch nicht ohne Hindernisse: Die Boardingcard war nicht hinreichend, um wieder aufs Schiff zu kommen.
Naja, mit etwas Hilfe kamen wir als letzte (aber nicht blinde Passagiere) an Bord.
Die Bufet-Schlacht ist gesch
Dafür liessen wir uns jetzt ein skandinavisches Bufet gut tun.

Im Hafen zurück drei Boote weiter (zu) laute Musik von angetrunkenen, jungen Leuten. Ich fasse mir ein Herz und gehe am Boot vorbei und mache eine "Pst-Geste", die zwar wahrgenommen wird, aber ohne Reaktion bleibt. Auf dem Rückweg bleibe ich stehen: "Your music is to loude! Please decrease it." Nicken, aber es passiert nicht wirklich etwas. Ich bleibe weiter stehen und sage ziemlich direktiv "Hey!" und bleibe weiter stehen. Ok, etwas leiser wurde sie dann. Nun ist sie glücklicherweise ganz verstummt. Dafür kommen die Mücken. (Vielleicht haben die auch dafür gesorgt, dass der Aufenthalt im Freien auch auf dem (Motor)boot beendet wurde.)
Sonnenuntergang mit Nebensonne