Samstag, 15. Juni 2019

Älmsta


Nun haben wir entschieden, nicht nach Mariehamn überzusetzen, sondern weiter nordwärts zu segeln. Hindurch durch schönste Schären, die schliesslich in einen Kanal münden, der tief genug ist (3 m) und den zwei Brücken begrenzen. Die erste lässt und 50 min warten und dreht sich dann auf. Die zweite ca. 4.sm später und öffnet sich eine halbe Stunde später. Da heisst es: sich sputen. Wir kommen sehr knapp an, aber der Brückenwärter ist grosszügig und lässt nachspielen.... Wir können sozusagen volley durchfahren.
Und nun liegen wir in einem ganz schönen kleinen Häfchen (Älmsta) mit recht guter Infrastruktur, wenn auch dass angekündigte WiFi nicht zu finden ist. Der Hafenmeister auch nicht.
Ein schöner, sonniger Segeltag!




Freitag, 14. Juni 2019

Kapellskär

Um 8:30 starten wir in Vaxholm und machen bald den Motor aus. Erst noch mit Gross (Reff 1) und Fock, dann ohne Reff, dann ohne Fock mit Genacker und schliesslich nur noch Genacker. Dazu idealer Wind und keine Welle. Tiny lässt sich nicht lumpen und hängt die Konkurrenz locker ab. Mit bis zu 7.2 kn rauschen wir dahin und das 33 sm (6 h) lang.
So schön das Segel ist - so enttäu-schend ist Kapell-skär: Wörelds End (Ende der Welt) ist hier und nicht in Trosa! Industriehafen ohne Anlegemöglichkeit für kleine Boot. Der Gasthafen ist um mehrere Ecken in einer seichten Bucht (1.7 m Tiefe) Da wir mehr Tiefgang haben (2 m) müssen wir Kiel und Ruder hoch-ziehen. Was beim zweiten Versuch auch gelingt. Landschaft-lich ganz idyllisch aber keine Infrastruktur. Dafür treffen wir Francois aus Stockholm (vor einem Jahr) mit seiner GaoGao wieder, diesmal mit Partnerin. 



Donnerstag, 13. Juni 2019

Vaxholm

Mitten in Stockholm
Durch den Stockholmer Schärengarten
Es schifft und schifft, es blitzt und donnert. Aber gegen Mittag hat es sich ausgedonnert und wir ziehen los. Kein Wind - also Motor mit Generator den gleichen Weg wie vor einem Jahr. Süss/Salzwasserschleuse und warten auf Brückenöffnung (1/2h). Dann kommt Neu"land": In der Fahrtrinne der Fähren nach Vaxholm. Wetter bleibt trübe - kein Wind, aber trocken. So laufen wir nach 4h in Vaxholm ein. Leider macht das mitgenommene Ladegerät auch das, was so maches Device bisher gemacht hat: Es funktioniert nicht so, wie es soll.

Wir legen hier zum ersten Mal mit Mooring-Line an. Ist auch keine Hexerei: Man holt sich die Leine am Kai und hebt sie vom Kai weg aus dem Wasser. Dann wird sie an der hinteren Klampe belegt. Aber das kann offenbar auch daneben gehen: Ein Schweizer Boot hat sich die Line um den Kiel gewickelt: Ein (Dorf-)Taucher musste kommen. (250€)
Jetzt ist hier dichter Nebel aufgezogen. Ab und zu hört man das Tuten der vorbeifahrenden Schiffe. Hoffentlich gibt es morgen wieder klare Sicht!

Mittwoch, 12. Juni 2019

Stockholm III

Schang, der Seebär und Salzbuckel, zum ersten Mal im Norden
Es ist reichlich kalt und windig (wie man sieht). Aber Schang ist gut angekommen und wir werden nun gemeinsam losziehen.
Beim Vorbereiten (Aufräumen, Verstauen etc.) habe ich auch die Geräte nochmals überprüft  und - wer hätte es gedacht? - gesehen, dass das Echolot vom Anzeigergerät nicht erkannt wird, aber von seiner Existenz "weiss". Also lassen wir es mal automa-tisch "erkennen" und siehe: Die Werte sind da! 
Wir haben schon Proviant gebunkert. Jetzt müssen wir nur noch die Nacht überstehen (7 Bft sind als Boen angekündigt) und dann soll es ruhiger werden. Sehn wir mal...

Dienstag, 11. Juni 2019

Stockholm II

Ein Tag ohne Besonderheiten: Morgens Karten und Bootshaken gekauft, nachmittags andere Karten in der Altstadt und etwas Essen gekauft. Kalt und nass.

Nachdem ich eine von den Laser-Regatteuren vergessene Schirmkappe in Besitz genommen - will heissen - aufgesetzt habe, der Wind mir aber diese gestern wieder vom Kopf gerissen und in den Melaren versenkt hat, habe ich mir heute eine richtig seetüchtige, besser windtüchtige Kappe gekauft - so eine mit Klammer: Man macht sie am Kragen fest. (gelbe Markierung im Bild) Wenn dann der Wind kommt, ist sie zwar vom Kopf, aber nicht im Wasser. (Ich soll lächeln bei Selfies - aber es klappt noch nicht so richtig. Es ist nämlich 22:00 und ziemlich kalt....)

Nebenan eine sinnvolle Gestaltung unterhalb einer Autobrücke: Half- and Fullpipes in allen erdenklichen Formen. Und Till Eulenspiegel hat hier offenbar auch sein Unwesen getrieben: Die Schuhe sind alle noch auf der Leine. (oben)

Jetzt pfeift der Wind durchs Rick. Soll aber zum Ende der Woche besser werden....

Montag, 10. Juni 2019

Stockholm I

Der Sonne entgegen
Nun liegt Tiny in Stockholm zwischen zwei Booten: Steuerbord schon wieder der feine Pinkel (fP) von Rastaholm, aber Backbord: Ich glaubs ja nicht - ich höre unter Deck englisch. Offenbar fragt die Backbord-Crew nach dem Code, um nachts wieder ins Hafengelände herein zu kommen und der fP antwortet passend.
Blick auf Stockholm
Neugierig stecke ich den Kopf aus der Luke und sehe drei Schweden verschwinden. Der eine aber kommt mir bekannt vor.
Blick Richtung Rastaholm
In der letzten Saison trafen wir ebenfalls in Stockholm einen, der von Norwegen kreuz und quer über die Ostsee nur mit Sonne und Wind gesegelt ist. Blick auf das Boot - ja das sieht dem ähnlich. Aber keine Spuren mehr von seiner Null-Energie Aktion. Glücklicheweise hat Yvonne die Postkarte, die wir von seiner Aktion haben, an einem Spant aufgehängt. Dadurch kann ich sein Boot googeln: Gleiche Sprayhood, gleiche Radaranntenne, gleiches Boot. Das muss der sein!

Aber der Reihe nach: als ich morgens um 7:00 Uhr ablegen will, teste ich zur Sicherheit noch
ob der Generator anspringt - und man ahnt es schon - er tut genau das nicht! Nach vielen fruchtlosen Versuchen gehe ich den Kerzenschlüssel suchen. Da es noch früh ist, vermeide ich meine Standardauskunft (Yvonne) anzurufen. Ich habe tatsächlich so ziemlich alles auf und erfolglos wieder zu gemacht. Ich habe noch ein Suchbild: Das Ding ist in einer Plastiktüte. Aber wo ist die? Ich gebe die Suche auf und schalte auch den Choke aus: ein weiterer mutloser Versuch am Startseil des Generators: Nun besinnt er sich auf seine Pflicht  und knattert in die Morgenstille. Ich schalte ihn wieder ab - mehr wegen meiner abendlichen Gastgeber, als wegen des fP.

Also los: Ablegen geht gut, dann unter Motor gegenan, bis die Mündung in den "Fjord" nach Stockholm erreicht ist. (ca. 10 min.) Dann die Segel hoch (Fock und Gross mit 1. Reff). Nun kommt der Wind genau von hinten. Naja "genau"... mal ein bisschen mehr von Steuerbord, mal von Backbord. Und das ist für einen Vorwindkurs riskant: Wenn der Wind zu sehr von der falschen Seite kommt, schlägt das Gross auf die andere Seite (Patenthalse). Letztes Jahr haben uns mit eine solchen Halse ein Faust-grosses Loch ins Deck gerissen. Diesmal gab es zwar auch unfreiwillige Halsen, aber ich bekam rechtzeitig die Grossschot zu fassen und konnte das Schlimmste verhindern. Jedenfalls gehts im Butterfly mal gemächlich, wenn der Wind versucht einzuschlafen, mal rasant, wenn er auffrischt, dahin. Bei mehr als 6.5 kn kommt seitlich eine mitrauschende Welle: Tiny fängt an zu surfen. Diesmal das Max. bei 7.2 kn. Sportliches Segeln!

Ja es ist Björn - wir haben gerade noch etwas geplaudert....


Sonntag, 9. Juni 2019

Rastaholm III Pfingsten


Letzter Donnerstag ist in Schweden Nationalfeiertag gewesen, der Freitag wurde zur Brücke und entsprechend ist Rastaholm gut gefüllt worden....
Ausserdem gibt es eine Laser-Regatta mit mehreren Läufen und mehr als 30 Booten, die meisten Teilnehmer sind unter 20 Jahre alt.

Zeit für eine kleine Wanderung.
Aber gegen Abend nimmt Rastaholm wieder bekannte Füllung an: 1 deutsches und 2 Schweizer Boote. Da Pfingsten das Fest der Gemeinschaft ist, komme ich mit Peter und Beatrice vom Wahlensee ins Gespräch und zu einem Abendessen auf ihrem Boot. Nach recht intensiven Gesprächen gibt es dann noch eine Tiny-Führung. (Ja, ich habe vorher schön aufgeräumt.) "Da dürft Ihr aber wirklich stolz sein" aus dem Munde eines alten Salzbuckels, der sich Beschläge, Backskisten und geklebte Fenster genau ansieht, ist schon etwas wert....


Der angekündigte, starke Wind kommt tatsächlich, verschwindet aber auch genau so schnell wieder. In seinem Schatten hat er aber kalte Luft. Jetzt wird es ungemütlich, wenn man nicht genügend warm verpackt ist.