Montag, 10. Juni 2019

Stockholm I

Der Sonne entgegen
Nun liegt Tiny in Stockholm zwischen zwei Booten: Steuerbord schon wieder der feine Pinkel (fP) von Rastaholm, aber Backbord: Ich glaubs ja nicht - ich höre unter Deck englisch. Offenbar fragt die Backbord-Crew nach dem Code, um nachts wieder ins Hafengelände herein zu kommen und der fP antwortet passend.
Blick auf Stockholm
Neugierig stecke ich den Kopf aus der Luke und sehe drei Schweden verschwinden. Der eine aber kommt mir bekannt vor.
Blick Richtung Rastaholm
In der letzten Saison trafen wir ebenfalls in Stockholm einen, der von Norwegen kreuz und quer über die Ostsee nur mit Sonne und Wind gesegelt ist. Blick auf das Boot - ja das sieht dem ähnlich. Aber keine Spuren mehr von seiner Null-Energie Aktion. Glücklicheweise hat Yvonne die Postkarte, die wir von seiner Aktion haben, an einem Spant aufgehängt. Dadurch kann ich sein Boot googeln: Gleiche Sprayhood, gleiche Radaranntenne, gleiches Boot. Das muss der sein!

Aber der Reihe nach: als ich morgens um 7:00 Uhr ablegen will, teste ich zur Sicherheit noch
ob der Generator anspringt - und man ahnt es schon - er tut genau das nicht! Nach vielen fruchtlosen Versuchen gehe ich den Kerzenschlüssel suchen. Da es noch früh ist, vermeide ich meine Standardauskunft (Yvonne) anzurufen. Ich habe tatsächlich so ziemlich alles auf und erfolglos wieder zu gemacht. Ich habe noch ein Suchbild: Das Ding ist in einer Plastiktüte. Aber wo ist die? Ich gebe die Suche auf und schalte auch den Choke aus: ein weiterer mutloser Versuch am Startseil des Generators: Nun besinnt er sich auf seine Pflicht  und knattert in die Morgenstille. Ich schalte ihn wieder ab - mehr wegen meiner abendlichen Gastgeber, als wegen des fP.

Also los: Ablegen geht gut, dann unter Motor gegenan, bis die Mündung in den "Fjord" nach Stockholm erreicht ist. (ca. 10 min.) Dann die Segel hoch (Fock und Gross mit 1. Reff). Nun kommt der Wind genau von hinten. Naja "genau"... mal ein bisschen mehr von Steuerbord, mal von Backbord. Und das ist für einen Vorwindkurs riskant: Wenn der Wind zu sehr von der falschen Seite kommt, schlägt das Gross auf die andere Seite (Patenthalse). Letztes Jahr haben uns mit eine solchen Halse ein Faust-grosses Loch ins Deck gerissen. Diesmal gab es zwar auch unfreiwillige Halsen, aber ich bekam rechtzeitig die Grossschot zu fassen und konnte das Schlimmste verhindern. Jedenfalls gehts im Butterfly mal gemächlich, wenn der Wind versucht einzuschlafen, mal rasant, wenn er auffrischt, dahin. Bei mehr als 6.5 kn kommt seitlich eine mitrauschende Welle: Tiny fängt an zu surfen. Diesmal das Max. bei 7.2 kn. Sportliches Segeln!

Ja es ist Björn - wir haben gerade noch etwas geplaudert....


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen