Sonntag, 21. Juli 2019

Klintholm I + II

Und plötzlich gab der Boden nach!


Nein nicht der Boden im Schiff. 

Aber der Reihe nach: Wir legen morgens um 5:30 Uhr in dichtem Nebel ab. Da heisst es alle 2 min. ins Horn tuten und immer ein Blick auf das AIS (So eine Art Radar-Ersatz, mit dem die Schiffe untereinander Position, Kurs und Geschwindigkeit austauschen) werfen. Denn wir müssen die Ausfahrt von Trelleborg passieren. Und es kommen eine ganze Reihe von grossen Dampfern quer vorbei. 


Langsam lichtet sich der Nebel, aber noch kaum Wind. Schliesslich kommt auch der Wind erst von ziemlich vorn, dann so, dass wir mit ihm segeln können, dann schläft er fast ein und wir segeln an den Kreidefelsen von Klintholm entlang, im Bild sieht man auch die Schlieren auf der Wasseroberfläche, die von den Blüten der Blaualgen stammen. Weite Flächen sind davon überdeckt.
Dann kommt der Wind von hinten und frischt schnell auf. Glücklicherweise sind wir schon im bald überfüllten Hafen von Klintholm, als es dann (windmässig) richtig zur Sache geht. (Der Hafen ist übrigens fest in deutscher Hand.) 


Nach dem Anlegen will ich den Bugspriet de-montieren, aber er klemmt. Deshalb will ich ihn am anderen Ende belasten, damit die Schraube aus dem Loch kommt. Da er aber die Verbindung zum Steck darstellt (er ragt so montiert 1 m über den Bug hinaus), nutze ich ihn gleichzeitig als Landungssteg. Leider habe ich nicht bedacht, dass sich beide Funktionen widersprechen: Indem ich also das vordere Ende des Bugspriets erreiche, macht er was ich will: Die Schraube kommt aus dem Loch und der Spriet klappt - den Hebel-Gesetzen folgend - nach unten, sodass ich plötzlich den Boden unter den Füssen verliere und mich am Steg festhaltend gerade noch vor einem unfreiwilligen Bad retten kann. Ist also von einer kleinen Schürfwunde abgesehen alles gut gegangen.
(Sonntag ist Hafentag: Kein nerer Post)



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